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Tag der offenen Türe im Stadtarchiv der Ortsbürgergemeinde St. Gallen

| Wolf Seelentag

Der "Tag der offenen Tür" zur Familienforschung im Stadtarchiv der Ortsbürgergemeinde St.Gallen und mit Mitarbeiter(inne)n von dort war lange vorbereitet worden. Ziel war es, an Familienforschung interessierten Besucherinnen und Besuchern die im Stadtarchiv zur Verfügung stehenden Quellen näher zu bringen. Die alten Familien der Stadt St.Gallen standen dabei im Vordergrund: die gedruckten Bürgerbücher (1829-2000) lagen im Ausstellungssaal der Vadiana (in der Notkerstrasse) auf, die handgeschriebenen Bürgerregister im ehemaligen Lesesaal - dort konnten also Familien teilweise bis in das 15. Jahrhundert zurückverfolgt werden.

KONICA MINOLTA DIGITAL CAMERA  Interessante Recherchen im Stadtarchiv der Ortsbürgergemeinde St. Gallen

Auch Quellen aus den Archiven der Bürgergemeinden Rotmonten, Straubenzell und Tablat lagen auf. Insgesamt 10 Freiwillige des Archivs bzw. der GHGO standen bereit, um Besuchern bei der Suche zu helfen - oder einfach auch nur generelle Fragen zur Familienforschung zu beantworten. Eingeladen worden war über den Newsletter der Ortsbürgergemeinde; auch ein ausführlicher Artikel im St.Galler Tagblatt mit Hinweis auf die Veranstaltung sollte Besucher anziehen. Leider war der Andrang eher überschaubar: das schöne Herbstwetter an einem Samstag war vielleicht auch nicht gerade förderlich. Sehen wir aber auch die positive Seite - mit den erschienenen Besuchern kam es in vielen Fällen zu interessanten Gesprächen, für die bei stärkerem Andrang keine Zeit gewesen wäre. Da war z.B. das Ehepaar aus den USA, das zufällig über die Information auf unserer Webseite gestolpert war - da sie auf der Suche nach Vorfahren aus dem Appenzellerland waren, konnte ihnen nicht mit expliziten Daten geholfen - aber die Grundzüge der Forschung in Schweizer Quellen vermittelt werden; jetzt wollen sie sich an den online abrufbaren Kirchenbüchern von Appenzell-Ausserrhoden versuchen ... und sich eben wieder melden, wenn es mit dem Lesen Probleme gibt ... ich bin mir also ziemlich sicher, dass wir in Kontakt bleiben werden. Oder da war der Vertreter eines alten St.Galler Geschlechts, der vom Bruder eines Vorfahren nur wusste, dass er während oder kurz nach der Auswanderung in die USA 1856 verstorben war. Im Bürgerregister fand sich das genaue Todesdatum - ohne Ortsangabe. Im Sterberegister fand sich aber kein entsprechender Eintrag. Er war also wahrscheinlich auswärts verstorben - aber die Nachricht musste ja irgendwie nach St.Gallen gekommen sein. Ein Eintrag in einer Liste der verstorbenen St. Galler Ortsbürger, die sich im Bestand der Ortsbürgergemeinde St. Gallen befindet, brachte schliesslich Klarheit: er war beim Zwischenhalt in London verstorben. Schon wieder ein "Familiengeheimnis" gelöst. Dank solcher Diskussionen und Ergebnissen wird der Tag vmtl. bald in positiver Erinnerung verbleiben - wenn die kurzfristige Enttäuschung über den Mangel an Interesse verflogen sein wird.

KONICA MINOLTA DIGITAL CAMERA  Angeregte Gespräche beim Tag der offenen Türe

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