Die etwas andere Sicht
Gut 10 Jahre nach unserem letzten Besuch im Staatsarchiv Frauenfeld, bei der uns Staatsarchiv André Salathé am 19. Mai 2012 die neue Umgebung des Staatsarchivs des Kantons Thurgau zeigte und uns durch die Innenräume führte, hiess unser Veranstaltungsort wieder: Staatsarchiv Thurgau.
Eingeladen hatte Beat Oswald, Sirnach - er arbeitet im Staatsarchiv Thurgau im Bereich Bestandesvermittlung. Mit dem Titel "Polen - Brasilien - Amerika - Drei Auswanderergeschichten aus der Familie Oswald von Oberaach TG" hat er knapp 20 Personen begrüssen und danach mit seinen Ausführungen begeistern können!
Er hat dabei lebendig, faszinierend den Beweis angetreten, dass die Aussage in der Einladung zum Treffen stimmt:
Wenn man seine Familie erforscht, so möchte man in der Regel mehr als nur eine Datenbank anlegen oder eine Stammtafel erstellen. Geburts- und Sterbejahre, die Anzahl der Kinder, Heiratsdaten und Wohnorte sind zwar alles interessante Informationen, aber letztlich ergibt das bloss eine ziemlich nüchterne und trockene Auflistung von vielleicht hunderten von Vorfahren und Anverwandten; nur eine Grabsteinsammlung - wie das eine Berufsgenealogin einmal ausdrückte.
Denn im Gegensatz dazu hat er Geschichten erzählt und diese gespickt mit Fakten in einem Nachfahren-Stammbaum, Dokumenten, Bildern und Publikationen. Einige Informationen dazu finden sich auch auf unserer Einladung.
Den Inhalt des stündigen Vortrages wiederzugeben ist nicht möglich - da hätte wohl eine Video-Aufzeichnung gemacht werden müssen. Aber einige Elemente der Aussagen von Beat Oswald während dem Vortrag sowie der nachfolgenden Sichtung einiger Quellen im Vortragsraum und auf dem Rundgang, der anschliessenden Führung durch das Staatsarchiv, sollten wir uns schon festhalten:
- Wieso nicht die Frauenlinie erforschen? (kürzlich erschien zum Thema ein Buch)
- Wieso nicht die vielfältigen Quellen neben den Kirchenbüchern nutzen? (Häuser / Gerichtsakten / usw.)
- Wieso nicht einzelne Personen im Detail betrachten und deren Geschichte aufzeigen? (wie seine Beispiele!)
Die Chancen sind gross, dass damit ein Werk entsteht, das auch emotional gehaltvoll ist und die eigene Forschung (bisher vielleicht nur eine klassische und gut gefüllte Datenbank in einem genealogischen Programm) attraktiv ergänzt! Also schaut mal beim Staatsarchiv in der von euch erforschten Region vorbei, was es dort alles gibt!
Nach dem Vortrag ging es durch die verschiedenen Räumlichkeiten des Staatsarchives Thurgau und alle Teilnehmenden an diesem Rundgang waren von der Menge an Archivgut beeindruckt. Allerdings nicht nur davon, sondern auch von den verschiedenen Arbeiten und der dazu verwendeten Infrastruktur!
Es war ein hervorragender Anlass! Vielen herzlichen Dank an Beat Oswald, der uns dieses Erlebnis ermöglicht hat und einen Einblick in seine besondere Forschung gegeben hat.
Wer noch etwas mehr zum Staatsarchiv erfahren will:
auf der Webseite gibt es interessante Informationen - wie z.B. die Ansichtskartensammlung
Unsere Blogbeiträge
Wir berichten zu unseren Anlässen und auch allgemein zu Themen, die im Zusammenhang mit unserer Tätigkeit stehen.
- Wünsche nehmen wir gerne entgegen.
- Diskussionen zu unseren Anlässen können auf Social Media Plattformen geführt werden - solche zu genealogischen Themen im Geneal-Forum.