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Das 'Reisebüro Linth' in Kaltbrunn

| Wolf Seelentag

Das Reisebüro wurde am 02.10.2021 in Kaltbrunn eröffnet - es war früher als "Ortsmuseum Kaltbrunn" bekannt. Konsequenterweise können auch keine aktuellen Reisen gebucht werden - nur Zeitreisen in die Vergangenheit. Warum also der Name? Neu widmet sich das Museum als Schwerpunkt dem Thema Migration, also Auswanderung (speziell im 18./19. Jhdt. war die Schweiz ein Auswanderungsland) ebenso wie Einwanderung (z.B. im Zusammenhang mit dem Bau des Rickentunnels). Es müssen aber nicht unbedingt ferne Welten sein - so wurde der Schreibende von Peter Brunner in seiner Eröffnungsansprache namentlich als Binnenmigrant aus St.Gallen erwähnt ;-). Vor dem Haus konnte man sich im Festzelt verköstigen und neue Bekanntschaften knüpfen. Zwischendurch wurden die zahlreichen Anwesenden vom Jodlerclub Heimelig und dem Musikverein Eintracht unterhalten. Aber natürlich standen das Haus und die neugestaltete Ausstellung im Vordergrund.

Das Haus wird 1568 erstmals urkundlich erwähnt und ist bis auf einen gut integrierten Anbau aus Mitte des 18. Jahrhunderts weitgehend im Originalzustand erhalten geblieben - obwohl es bis 1993 noch bewohnt war. Schliesslich wurde es von der Gemeinde Kaltbrunn erworben und das Ortsmuseum konnte hier einziehen.

Dem Schwerpunktthema entsprechend finden sich im Erdgeschoss ein Zimmer zu den Hintergründen der Auswanderungswellen im 19. Jhdt. Ein weiteres Zimmer stellt bekannte Auswanderer aus der Region mit Kurzbiographien vor. Durch einen Korridor mit Hinweisen auf die Unsicherheiten, die Auswanderer geplagt haben müssen, geht es zur Treppe. Im 1. Stock kommt man durch einen Raum, der nachempfindet, wie Auswanderer nach Amerika auf dem Schiff untergebracht waren, zur medizinischen Einwanderungskontrolle in Ellis Island (New York). Im Dachgeschoss befindet sich die Sonderausstellung zum Zeichner Ferdinand Arnold Brader: auf Reproduktionen von sieben seiner Zeichnungen kann bewundert werden, mit welcher Detailversessenheit der ausgewanderte Kaltbrunner gearbeitet hat. Beispiele können auch auf http://www.braderexhibit.com/ angeschaut werden.

Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Einweihung der Bronzeskulptur "Nest" der Steinbildhauerin Irene Thoma, die zwar in St.Gallen wohnt und arbeitet, aber Kaltbrunner Bürgerin ist. Das Nest versinnbildlicht die Geborgenheit in der Heimat bzw. durch die Verbindung zur Heimat auch nach einer Auswanderung.

Fassade Brader Ausstellung

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