Museum Heiden + Dorfführung
Besuch Museum Heiden mit Biographien von "Indiengängern" aus der Ostschweiz, Mittagessen und Dorfführung
oder: ein verschobener Frühlingsausflug!
Unsere noch-Aktuarin Nicole Stadelmann hat ganze Arbeit geleistet! Nicht nur, dass sie einen höchst interessanten und abwechslungsreichen verschobenen Frühlingsausflug einwandfrei vorbereitet hat! Nein, sie hat auch noch für gutes Wetter gesorgt.
Der Anlass startete im Museum Heiden, wo Marcel Zünd, Museumsleiter, die überschaubare Gruppe begrüsste. Dann startete der Rundgang mit einer Kurzführung durch die Exponate im Bereich "Wohnkultur 18./19. Jahrhundert". Weiter ging es zum Teil "Zimmermann" der Sonderausstellung mit vielen Photographien. Es folgt der naturhistorische Bereich. Mineralien und ausgestopfte Tiere des 19. Jahrhunderts. Dazu kamen dann auch exotische Tiere (Gürteltier, Pinguin und weitere) und ethnographische Exponate wie aus den Sammlungen der vier "Auswanderer": zu den Gebrüdern Küng und Johann Conrad Sonderegger sind dort ebenfalls Tafeln in einem extra Raum ausgestellt. Marcel Zünd berichtete über viele interessante Details - nicht nur zu den Lebensgeschichten der drei Personen, sondern z.B. auch über den Versuch, hier eine Maulbeerbaum-Plantage zur Seidenraupen-Zucht zu betreiben. Nur zwei der vier Personen kamen in die Schweiz zurück - einer wurde in Indonesien Opfer eines Raubmords, einer verstarb auf dem Heimweg in Amsterdam vermutlich an den Folgen von Malaria. Die beiden Heimkehrer haben aber nie mehr richtig Kontakt zu den Einheimischen gefunden und lebten eher abgeschieden.
1838 war der Dorfkern praktisch komplett abgebrannt. Innerhalb von zwei Jahren wurden 58 Häuser nach einem regelmässigen, klassizistisch-biedermeierlichen Plan neu gebaut. Ein einziges Haus hatte den Brand überstanden. Die Mär dazu ist, dass der Wirt im Weinkeller so viel Wasser hatte, dass das Haus einfach nicht brennen wollte. Wahrscheinlicher könnte sein, dass auch der Gemeindammann dort gewohnt hat und die Feuerwehr in erster Linie die ganzen bei ihm gelagerten Verwaltungsakten retten wollte - erfolgreich: das einzige Haus, das nicht genau auf einer Fluchtlinie steht.
Beim Rundgang wurde natürlich auch das Dunant-Denkmal beim Kurpark besucht und von dort der Ausblick auf den Bodensee genossen. Kuren war eine wichtige Einnahmequelle - an einem Berliner Bahnhof soll sogar ein Zug mit "Berlin - Heiden" angeschrieben gewesen sein.
Schlusspunkt war ein Besuch der Kirche, die nach 1838 neu gebaut wurde und 1936 schon wieder komplett abgebrannt ist. Die Gemeinde hatte beschlossen, das damals vorgeschriebene Munitionslager im Dachgeschoss der Kirche unterzubringen. Dummerweise flog am 1. August ein Feuerwerkskörper dort durchs Fenster. Der Lehrer der Führerin war damals ein Kind und erinnert sich, dass sein Vater beim Knall gesagt haben soll "dieses Mal übertreiben sie es aber mit der 1. August-Klöpferei".
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